Hohe Mortalitätsraten kennzeichneten das Leben in den neuen Ansiedlungsorten und die Transporte dorthin: 20 bis 25 Prozent der Deportierten starben bis 1948. [252], Nach vorsichtigen Schätzungen verrichteten von 1934 bis 1955 mehr als eine halbe Million Kinder und Jugendliche Zwangsarbeit. Die Polarkreiseisenbahn, die als Todesstrecke Berühmtheit erlangte, sowie die Bahnstrecke Selichino–Sachalin zählen ebenfalls dazu – beides unfertig gebliebene Großvorhaben. Heute gilt sie als Paradebeispiel für den „bekennenden Terror“ des Stalinismus und für die entsprechende Indienstnahme von Intellektuellen und Schriftstellern. [327] Mittlerweile gilt der Zahlenstreit als beigelegt. Die Insassen des SibLag waren vor allem in der Holzwirtschaft, der Landwirtschaft, beim Bau von Straßen und Industrieanlagen sowie in der industriellen Produktion eingesetzt. WebAktien, Aktienkurse, Devisenkurse und Währungsrechner, Rohstoffkurse. Zu diesen zwei Aufständen siehe Applebaum: Siehe zu dieser Rede, ihren Hintergründen und unmittelbaren Folgen Karl Eimermacher: Beispiele für die unterschiedlichsten Verhaftungsanlässe bei Applebaum: Zur Folterung deutscher Kommunisten, die während des Großen Terrors verhaftet wurden, siehe Reinhard Müller: Hinweise auf derartige Instanzen bei Applebaum: Es handelt sich um Waggons, die nach außen vergittert waren. Die Einbindung dieser „Feinde“ in ihr soziales Umfeld wurde mit rechtlichen Vorschriften und physischer Gewalt aufgelöst, „Feinde“ wurden mehr und mehr entmenschlicht. Jetzt schreibt er aus der Haft. [191], Das Haupttransportmittel, um Gefangene in Transitlager, zu ihren endgültigen Haftorten oder in andere Lager zu verbringen, waren einfache Vieh- oder „Stolypin-Waggons“. Zwischen Theorie und Realität klaffte jedoch eine große Lücke. [264], Eine Sondergruppe unter den Kriminellen, die Bytowiki, strebte ebenfalls Funktionshäftlingsposten an: Diese Häftlinge waren zivile Gesetzesbrecher und aufgrund von Wirtschaftsstraftaten, Amtsvergehen und anderen Delikten wie zum Beispiel Beleidigungen oder Hausfriedensbruch verurteilt worden. WebEinträge in der Kategorie „Gefängnis (Russland)“ Folgende 18 Einträge sind in dieser Kategorie, von 18 insgesamt. Er wurde für die Erbringung der Arbeitsnorm verantwortlich gemacht. Während des Zweiten Weltkrieges stieg ihre Zahl erneut stark an, denn die Sondersiedlungen füllten sich mit Angehörigen jener Nationen, die Stalin der Zusammenarbeit mit dem Feind verdächtigte und darum zwangsdeportieren ließ. [109], Von 1939 bis 1941 verschleppten Mitarbeiter des NKWD infolge des Hitler-Stalin-Paktes und der sowjetischen Besetzung entsprechender Territorien viele als besonders gefährlich angesehene Polen, Balten und Ukrainer in den Gulag, zusammen etwa 170.000 Personen,[110] hinzu kamen Moldauer und Weißrussen.[111]. Juni 1947[122] – eine harsche Reaktion auf die Hungersnot von 1946/1947 – für einen Anstieg der Häftlingszahlen. Anfang der 1960er Jahre wurde diese in Hauptverwaltung der Besserungseinrichtungen (GUITU) umbenannt und unterstand wieder dem MWD. [101] Die prekäre Logistik des Gulag geriet deswegen aus den Fugen. [276] Zwischen 1948 und 1953 überzog das MGB viele Häftlinge und Verbannte erneut mit Repressionen, indem es lebenslange Verbannung anordnete. Oktober 1956 nur für vier Prozent aller geprüften Fälle einen Rehabilitierungsbeschluss, bezogen auf alle Entlassenen waren dies 6,4 Prozent. [6], Im Strafwesen des Russischen Reiches nahmen Verbannungen (ссы́лка – 'ssylka') und das System der Katorga einen wichtigen Platz ein. Zum Ende des Großen Terrors lag die Zahl der auf Basis dieser Anweisung ermordeten Häftlinge bei 30.178. Herr Köppel.Russland ist derzeit eine brutale Diktatur,Alle Werte,die Sie für die Schweiz anmahnen,existieren derzeit in Russland nicht,Keine … [287] Zu Werken dieser Art zählen die Darstellungen von Margarete Buber-Neumann, Gustaw Herling-Grudziński, Jewgenija Ginsburg, Susanne Leonhard, Olga Adamova-Sliozberg, Dalia Grinkevičiūtė, Jewgeni Gnedin, Lew Kopelew und Elinor Lipper. Börsenkurse für Optionsscheine und Zertifikate. Sie spielte sich überwiegend in den dünn besiedelten, lebensfeindlichen, aber rohstoffreichen Regionen Sibiriens und im russischen Fernen Osten ab. Vielfach waren sie zudem gezwungen, zusätzliche Sonderschichten zu übernehmen, Urlaub wurde nur in geringem Umfang gewährt. [25] 1924 erfolgte eine erste Kodifizierung der „Besserungsarbeit“: Im Strafsystem sollte Arbeit eine zentrale Rolle bei der Erziehung übernehmen. Die Erschießungen während des Großen Terrors betrafen allerdings in weit größerem Ausmaß die Gulag-Häftlinge. [155], Bereits unmittelbar nach dem Tod Stalins sorgte Beria für eine Umstrukturierung der Geheimpolizei. Dieses 1973 in Paris erschienene, 1.800 Seiten starke Werk, mit dem der Autor aus seiner und der Perspektive vieler anderer Ex-Häftlingen den Gulag beschrieb, hatte „das Format einer publizistischen Bombe“. [75], In Dolinka bei Karaganda in der Kasachischen Sozialistischen Sowjetrepublik befand sich seit 1931 die Zentrale das KarLag. Sie galten als schuldig, weil sie angeblich Fahnenflucht begangen oder aber mit dem Feind kollaboriert hatten. In den propagandistischen Darstellungen blieb die Zwangsarbeit der Gulag-Häftlinge jedoch vollkommen ausgespart. Diese allgemeine Arbeit war im Gulag am weitesten verbreitet. Zwischen 1948 und 1952 kam es in Sonderlagern zu rund 30 Hungerstreiks, Demonstrationen, Streiks und Revolten – Vorboten der großen Aufstände nach Stalins Tod. WebArbeitslager, auch Straflager oder Umerziehungslager genannt, sind Stätten, an denen Menschen zur Zwangsarbeit festgehalten werden, je nach Konzept des Lagers mit oder … Schwer- und Berufsverbrecher waren an ihrer spezifischen Kleidung und Sprache sowie an mannigfaltigen Tätowierungen erkennbar. Lagerhäftlinge errichteten Teile der Städte Nowosibirsk und Mariinsk. Ferner wurde den Sondersiedlern die Bewirtschaftung einer eigenen Parzelle gestattet. Die Katorga wies dabei eine Reihe typischer Anzeichen von Arbeitslagern auf: Verurteilungen, harte körperliche Arbeit ohne besondere Fachkenntnisse, einfachste Behausungen und Arbeitszwang. Neben seinem Gastronomieunternehmen Konkord betreibt er das einzige private Restaurant im Gebäude des russischen Parlaments in Moskau. Putin will mit seinem Krieg in der Ukraine keinen Sieg, er will einen Genozid und Auslöschung der ukrain. Gemeinsame Merkmale waren Arbeitszwang beziehungsweise Zwangsarbeit, der massenhafte Einsatz von Arbeitskräften zur Schwerstarbeit, militärische Kommandowirtschaft, ein Prämiensystem für die Erfüllung von Arbeitsnormen sowie daran gekoppelte Essensrationen. Auch ein einzelner, zu langer Haftzeit verurteilter Lagerinsasse konnte im Lauf seiner Haftjahre die unterschiedlichsten Tätigkeiten ausüben. Ehemalige Häftlinge berichten der DW, wie sie in sibirischen Straflagern gefoltert wurden. In der Summe liegen etwa 2.000 bis 3.000 solcher Aufzeichnungen vor. Wer in den Augen der Lagerleitung als Arzt gegenüber Häftlingen allerdings einen zu nachgiebigen Eindruck machte, gefährdete seine Stellung. Während Chruschtschow die Rehabilitierungspraxis vorantreiben wollte, bremste die einen Kompetenzverlust fürchtende Staatsanwaltschaft. Innerhalb der Lagerzone wurde auf Geschlechtertrennung geachtet. Die Presse innerhalb der Lager wurde in Themenwahl und Gestaltung immer uniformer. [296], Denkmale und Mahnmale dienen ebenfalls dem Gedenken an die Opfer der sowjetischen Gewaltpraktiken. Für Künstler konnte die Beauftragung mit propagandistischen, künstlerischen oder schauspielerischen Tätigkeiten die Rettung vor beschwerlicher allgemeiner Arbeit bedeuten. Diese Einrichtungen waren „Kreuzungen und Weichen der Transportwege, über die die Moskauer Lagerhauptverwaltung die Häftlingsströme in die verschiedenen Lager regulierte“. [108] Im Inneren der Lager sollten die Lebensbedingungen des Einzelnen wieder an den Grad seiner Normerfüllung geknüpft werden, ähnlich, wie es im SLON Ende der 1920er Jahre konzipiert worden war. [236], Aufgrund der Ernährungs- und Hygienelage, der Witterungsbedingungen und der auszehrenden Arbeit traten regelmäßig Krankheiten und Mangelerscheinungen wie Typhus, Ruhr, Skorbut, Pellagra, Krätze und Nachtblindheit auf. Ferner wurden Tausende deutsche Emigranten, zumeist frühere Staatsbürger des Deutschen Reiches, von einer weiteren Deportationswelle ab November 1941, die bis zum Frühjahr 1942 andauerte, erfasst. Die neuartige Verbindung solcher Großbaustellen mit dem Lagersystem gilt als „Wendepunkt der Lagerpolitik“,[51] der Kanal selbst war in dieser Hinsicht „stilbildend“. [79] 270.000 Menschen durchliefen insgesamt das Lager, 17.000 bis 18.000 starben während der Haft. Zur Jahreswende 1941 waren 147.000 Personen auf diese Weise zu Insassen des Gulag geworden, rund 10 Prozent der Gulag-Häftlinge. Im Vergleich dazu blieb die Katorga eine seltenere Strafe, 1906 waren von ihr rund 6.000 Personen betroffen, 1916 lag diese Zahl bei 28.600. [162] Diese Amnestie betraf alle Insassen, die wegen amtlicher und wirtschaftlicher Kriminaldelikte eine Haft bis zu fünf Jahren verbüßten sowie Schwangere, Frauen mit kleinen Kindern, Minderjährige, Ältere und Schwerkranke. [211], Die Arbeit mochte für den einzelnen Häftling eintönig sein. Februar 1956, in der er stalinistische Verbrechen ansprach und die Entstalinisierung forcierte,[159] fand die Gesamtverwaltung des Lagersystems ihr Ende: Bereits im Mai 1956 wurde das Führungsorgan des Gulag, die Hauptverwaltung Lager, offiziell aufgelöst. [140] Diese saßen ohne Entlassungsperspektive mit Haftstrafen bis zu 25 Jahren ein, betonten ihren Zusammenhalt und ließen sich darum nur schwer disziplinieren. In großen Lagerkomplexen gab es ganze Lager, die die Funktion eines Isolators übernahmen, zum Beispiel war im Dalstroi dafür die Serpantinka berüchtigt. Oktober den Tag des Gedenkens an die Opfer politischer Repressionen zu begehen. Viele ehemalige Häftlinge zogen es darum vor, auf eine Rehabilitierung zu verzichten und sich mit der bloßen Amnestie zu begnügen. [20] 1921 gab es 48 derartige Lager in 43 Gouvernements. [339], Danzig Baldajew lebte zwei Jahre in einem Kinderheim, nachdem sein Vater als „Volksfeind“ verurteilt worden war. Der entscheidende Vorgang bestand jedoch in der Selektion der einzelnen Neuankömmlinge, um sie gemäß der Arbeitskategorien einzuteilen: leichte Arbeiten, mittelschwere und schwere Arbeiten. Eine Neuauflage erlebte die wiedereingeführte harte Strafvollzugsform katorga (katorshnye raboty, KRT) in Form der sogenannten Stalin-Katorga ab 1943 bis zur Etablierung der Sonderlager des MWD 1948. [50], Der von 1931 bis 1933 erbaute Weißmeer-Ostsee-Kanal, zunächst Stalin-Kanal genannt, war das erste Beispiel für ein Infrastruktur-Großprojekt, das durch den massenhaften Einsatz von Zwangsarbeit umgesetzt wurde. Insbesondere Ziele im hohen Norden, in Sibirien oder im russischen Fernen Osten ließen sich nur per Kahn, Binnen- oder Küstenmotorschiff erreichen. Frenkel koppelte ferner die Nahrungsrationen an den Arbeitsertrag, das heißt an die Erfüllung der vorgegebenen Arbeitsnorm. [167], Wer amnestiert wurde, war nicht automatisch rehabilitiert. Nicht amnestiert wurden diejenigen, die als „Konterrevolutionäre“ galten. Mehr noch als der Hochsicherheitszaun hält wohl die endlose Weite um das Straflager beim Dorf Schamchal die Gefangenen in ihrer Verbannung fest. Immer wieder wurden weitere Gebiete im gesamten Nordosten der UdSSR dem Zwangsarbeitskomplex zugeschlagen, bis dieser 1953 schließlich eine Ausdehnung von 3,5 Millionen Quadratkilometern erreichte – ein Siebtel des Territoriums der Sowjetunion. [48], Die chaotisch vorbereiteten Ansiedlungsversuche konnten tödlich enden, insbesondere dann, wenn die Sondersiedler keine Bauern waren, die sich mit Landwirtschaft und den Unbilden der Natur auskannten, sondern „sozial schädliche und deklassierte Elemente“ – hauptsächlich Städter. Eigene dienstliche Erfahrungen mit der Gewalt gegen Gefangene und Erzählungen von Kollegen verarbeitete er seit Anfang der 1950er Jahre heimlich in Tuschezeichnungen, die häufig das Quälen und Foltern von Häftlingen zeigen. Ab 1989 ging er mit seinen Zeichnungen an die Öffentlichkeit. Bereits Anfang der 1920er Jahre in der 1. [262] Die Lagererinnerungen, die vielfach von politischen Häftlingen stammten, zeichnen insgesamt ein düsteres Bild dieser sozialen Gruppe. [143], Formell wurde die Hauptverwaltung der Lager innerhalb des MWD kurz nach dem XX. Als Inbegriff des Katorga-Systems galt im 19. Nach seiner Entlassung aus dem Gulag (August 1953) schuf der Ex-Häftling in einem Zeitraum von 40 Jahren diese 50-teilige Bilderserie. Bevölkerung, um seinen geopolitischen Machtbereich zu vergrößern. Überdies wurden sie zu Opfern sexueller Demütigungen und Gewalt. [64] Von 1932 bis 1938 war es das größte Gulag-Lager überhaupt. [294] Der digitalen Vermittlung des Gulag widmet sich das „Virtuelle Gulagmuseum“,[295] im russischen Netz gilt es als wichtige Ressource zu sowjetischen Gesellschaftsverbrechen und zum Gulag. Die Geschichte der Ukrainer, Russen und Weißrussen (Belorussen) beginnt im ostslawischen Reich der Kiewer Rus (10.‑13. [315][316][317] Anfang Juni 2018 wurde einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, dass gewisse Gulag-Akten nicht archiviert, sondern ab 2014 vernichtet worden waren. Nur jede achte bis neunte Flucht war damals erfolgreich. Es konnte Angehörige sozialer Klassen und Schichten treffen, die als historisch überlebt galten, beispielsweise Händler, frühere Unternehmer oder Adelige. Die Betreiber der Website sprechen von systematischer Folter. Die russischen Straflager haben den Ruf, eine „Hölle auf Erden“ zu sein. Gelegentlich wurden die Männer von den Frauen und Kindern getrennt. Obgleich Verhandlungen zwischen den Aufständischen und Vertretern Moskaus stattfanden, schlug die sowjetische Staatsmacht die Revolten schließlich nieder. [325] Neben Darstellungen, die die Zwangsarbeit in der gesamten Sowjetunion in den Blick nehmen, entstanden Untersuchungen mit regionalen Schwerpunkten. Er stand zu Beginn der 1950er Jahre für 100 Prozent der Diamant- und Platinförderung, für 90 Prozent der Silberförderung, für 35 Prozent der Förderung von Nickel und Nichteisenmetallen,[125] für ein Drittel der sowjetischen Goldförderung, für 50 Prozent aller Holzerträge und 50 Prozent der Kohlefördermenge. Im 18. und 19. [291] Neben Memorial setzen sich weitere zivilgesellschaftliche Organisationen für ein Gedenken ein. "Russia and Venezuela show unity in assessing what is happening in Ukraine, in … Von der ortsansässigen Bevölkerung durften sich Entlaufene wenig Unterstützung versprechen, denn Fluchthilfe war streng verboten. [71] Auch an anderen Stellen entstanden aus der Uchta-Expedition Lager, so bereits Mitte 1931 das UchtPetschLag,[72] ein Lager, das sich im Lauf der Jahre immer weiter ausbreitete und häufig die Bezeichnung änderte. WebVom Polarkreis bis Kasachstan, von Westen bis in den Fernen Osten: Stalins Straflager waren in der gesamten Sowjetunion verbreitet. [304], 1991 beschloss der Oberste Sowjet der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, alljährlich am 30. [293] Auch einige heimatkundliche und historische Museen gehen auf den Gulag ein. Ein Teil der Amnestierten verblieb darum an Ort und Stelle, diese Menschen lebten nun als „Freie“ nahe ihrer Haftstätte. 1946 zählten rund 60 Prozent zu den „Politischen“, denn die „Kriminellen“ profitierten 1945 von einer Amnestie aufgrund des Kriegsausgangs. Genrich Jagoda forderte mit Bezug auf die Solowezki-Inseln, weitere derartige Lager im Norden einzurichten. [246], Die sowjetischen Behörden versuchten stets, Fluchtversuche zu erschweren. Die über drei Millionen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion wurden in Sammellager gebracht und von dort aus zu den einzelnen Kriegsgefangenenlagern transportiert. [124], Dass der Gulag in der sowjetischen Volkswirtschaft ein bedeutender Faktor war, zeigte sich in einzelnen Produktionszweigen deutlich. [125] In vieler Hinsicht war Tufta im Gulag lebensnotwendig, denn wer mit den Normen nicht mithalten konnte, versuchte Kraft zum Überleben zurückzuhalten. Jahrhundert als Kloster … Häufig forderten sie diese auf, sich in Büros der Staatssicherheit einzufinden. [69] Ihre Aufgabe bestand darin, im Nordwesten Russlands Ölvorkommen ausfindig zu machen. Ein „Wolfspass“ – spezielle Stempel und Einträge in den Ausweispapieren – verhinderte die Ansiedlung in großen Städten. [277], Die „Organe“ observierten viele ehemalige Häftlinge jahrelang. Das Wort „ Gulag “ wird insbesondere in … [42], Stalin hatte sich 1929 gegen alle vermeintlichen Widersacher in der Partei durchgesetzt und sein Projekt einer „Großen Wende“ (Welikij perelom) in Angriff nehmen lassen. Auch viele seiner Protegés überlebten nicht, unter ihnen Matwei Berman, lange Jahre Behördenchef des Gulag, gleichfalls dessen Nachfolger Israil Pliner (1896–1939). [156] Die Zahl der Lager sank: Im März 1953 gehörten zum Gulag 175 Lager, im April war diese Zahl bereits auf die Hälfte gefallen. Der Zugang zu Trinkwasser war zu gewährleisten. [189], Mit oder ohne Geständnis – die vom Untersuchungsführer verfasste Anklageerhebung ließ sich dieser von seinem Dienstvorgesetzten genehmigen. Ein weiteres Kennzeichen der ökonomischen Krise war der enorm aufgeblähte Verwaltungsapparat des Gulag. Einige russische Wissenschaftler und Publizisten fürchten allerdings, dass Kritik am Gulag auch das aktuelle russische Strafsystem delegitimieren könnte, welches nicht nur Verbrechen, sondern auch "Abweichungen von sozialen Normen" staatlich bekämpfen müsse.[333]. [44] Die erzwungene Kollektivierung der Landwirtschaft wurde so die notwendige Bedingung für die Industrialisierung, der bäuerliche Widerstand wurde in der Entkulakisierungskampagne erstickt. So löste ein Zwischenfall vom 19. Die Wolgadeutsche Republik wurde nicht wieder hergestellt, die Krimtataren durften nicht in ihre Heimat zurückkehren. Zunächst war diese Behörde der Geheimpolizei GPU der RSFSR zugeordnet. [275], Die Behörden verboten vielen Entlassenen zudem, die Haftregion zu verlassen und nötigten sie, sich dort als „freie Arbeiter“ Beschäftigung zu suchen. [197], In der Regel wurde der Weg zur Haftstätte durch Aufenthalte in Transitgefängnissen oder -lagern unterbrochen. Im Juni 1953 bekundete er seine Absicht, das gesamte System der Zwangsarbeit zu liquidieren, denn es sei wirtschaftlich ineffizient und perspektivlos. Unmittelbar nach Kriegsende kamen 700.000 Insassen von Filtrationslagern hinzu. Wer als Abtrünniger, Opfer oder Zeuge Mitglieder einer solchen Gruppe verriet, musste um seine körperliche Unversehrtheit und um sein Leben fürchten. Zum einen hing diese vom Ort des Lagers ab. Diese Zwangsabsonderung männlicher Arbeitskräfte wurde in diesen Fällen erst gelockert, nachdem die Probleme mit den zurückgebliebenen Kindern und Frauen immer größer wurden. März 1953, über den Aufstand vom 17. [326], Vor der Öffnung der Archive debattierten westliche Historiker intensiv über die Zahl der Inhaftierungen und Verbannungen. Das Gesetz legte fest, dass politisch Verfolgte, von außergerichtlichen Organen Verurteilte, Verbannte, Sondersiedler, Zwangsarbeiter, deportierte Völker, verbannte Familienmitglieder und andere Angehörige zu rehabilitieren wären. Selbst das Zusammenleben mit der eigenen Familie konnte genehmigt werden.[230]. Menschenrechte Folter in Russlands Gefängnissen: Wie das System die Opfer verfolgt. Am 10. Hunger und Entbehrungen blieben in diesen Siedlungen jedoch an der Tagesordnung. [135] Trotz der kriegsbedingten großen Bevölkerungsverluste der Sowjetunion fand die Gulag-Administration kein Mittel, die Arbeitskraft der Häftlinge schonend einzusetzen. 1934 wurde die OGPU dem NKWD, dem sowjetischen Innenministerium, eingegliedert. [281] Eine Wiederaufnahme kam einer juristischen Rehabilitation gleich, führte zur Wiedereinsetzung in alle Rechte und war deshalb nicht in jedem Fall als Loyalitätsadresse an die Partei zu verstehen. Sie spielte sich überwiegend in den dünn be… [119], Während Kriegsgefangene auf sowjetischem Hoheitsgebiet ab 1944 in der Regel der „Hauptverwaltung für Angelegenheiten von Kriegsgefangenen und Internierten“ (GUPWI) unterstanden, verbüßten als Kriegsverbrecher verurteilte Personen ihre Haft im Gulag. Der Begriff »Ukrajina« kam seit dem 12. [309], Eine gesellschaftliche Debatte über Täter findet kaum statt. [259], Menschen konnten zu kriminellen Häftlingen werden, wenn ihnen in Hungerjahren der Verstoß gegen die strengen Gesetze zum Schutz des gesellschaftlichen und staatlichen Eigentums vorgehalten wurde. Sammelzellen waren hingegen häufig überfüllt, mit Spitzeln durchsetzt und mitunter von Kriminellen dominiert, was das Entstehen von Solidarität deutlich erschwerte. [149], Von Mitte Mai bis Ende Juni 1954[145] kam es im StepLag[150], einem weiteren Sonderlager, zum Kengir-Aufstand, der trotz Verhandlungen ebenfalls in einer gewaltsamen Niederschlagung endete. [9], Nach der Februarrevolution 1917 wurde die Katorga-Strafe abgeschafft. Nicht nur die Lager des Gulag füllten sich, auch die Sondersiedlungen wuchsen. [21] Neben früheren Kriegsgefangenenlagern fanden auch Klöster als Konzentrationslager Verwendung. Auch Todesstrafen waren nach einem erneuten Prozess mit Urteil möglich. Im zugehörigen Lager, dem im November 1932 eröffneten BamLag, befanden sich bis zu 268.700 Personen. [93], Dem Großen Terror fielen 1937 und 1938 auch viele Gulag-Funktionäre zum Opfer, allen voran der frühere OGPU-Chef Jagoda. Dezember 2022 um 10:47 Uhr bearbeitet. In den Kriegsjahren stieg dieser Wert auf bis zu 40 Prozent. Aufgrund ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen desertierten auch Wachleute. Es klassifizierte die Repressionen als verbrecherisch und als einen Verstoß gegen die Normen der Zivilisation. Insbesondere Zäune, Wachen und Hunde sollten das Lager gegen Ausbruchsversuche sichern. Oktober 1991, wenige Wochen vor der Auflösung der UdSSR, regelte das Gesetz „Über die Rehabilitierung der Opfer der politischen Repression“ – es wurde von der Russischen Föderation übernommen – das zukünftige Verständnis und Vorgehen: Alle Opfer politischer Verfolgung seit der Oktoberrevolution von 1917 waren angesprochen. Die Forschung geht davon aus, dass rund 28,7[328] bis 32 Millionen Menschen[329] Opfer von Zwangsarbeit und Verbannung gewesen sind, vorsichtige Schätzungen beziffern die Zahl der Toten auf 2,7 Millionen. Ein weiteres großes Einsatzgebiet von Gulag-Häftlingen nach dem Zweiten Weltkrieg stellte der Eisenbahnbau dar, insbesondere der Weiterbau der BAM. Nach einer Dusche und einer Desinfektionsprozedur folgte die Ausstattung mit Häftlingskleidung, sofern am Ort derartige Textilien zur Verfügung standen. Den Kommissionen blieben zur Prüfung jedes Einzelfalls oft nur wenige Minuten. Auch der Lagerkomplex SLON war davon betroffen. Bedeutsamer als Ölfunde war die Entdeckung umfangreicher Kohlelagerstätten. Kinder gelangten aber auch in den Gulag, weil sie als verwahrlost und kriminell galten. Januar 1960 sank der Anteil der aus politischen Gründen Inhaftierten an der Lagerbevölkerung auf 1,6 Prozent. Selbst wenn die konkrete Behandlung in den besonderen Arrestgebäuden nicht prognostizierbar war: Äußerste Brutalität gehörte zu ihren Kennzeichen. Hierzu gehören zum Beispiel die Adaptionen von Solschenizyns Roman Der erste Kreis der Hölle, des Romans Die Kinder vom Arbat von Anatoli Rybakow sowie von Schalamows Erzählungen aus Kolyma. Allein das Anfordern alter Untersuchungsakten war langwierig und kompliziert und konnte wochenlang andauern. Aber auch Arbeitgeber, die die Arbeitskraft von Kriegsgefangenen der russischen Lager nutzten, waren mit den Lagern vertraut, gleiches galt für Nachbarn sowie für das Verwaltungs- und Wachpersonal derartiger Einrichtungen. Viele der zwangsverpflichteten Wachleute waren Kriegsveteranen oder Ostarbeiter. Mehr als 2,7 Millionen starben im Lager oder in der Verbannung. [102] Die Lager waren überfüllt, das Lagerregime wurde härter, die Produktivität der Lager nahm ab. [272] In den 1930er Jahren war es keineswegs ungewöhnlich, dass ehemalige Häftlinge zu Bewachern wurden. Die Gemeinschaftszellen haben Tradition, und … Trotz einer im Juli 1945 verkündeten Amnestie für 600.000 Häftlinge verdoppelte sich die Sträflingsbevölkerung zwischen 1944 und 1949. Zu Beginn der 1950er Jahre leisteten zwei von drei Wachen Zwangsdienst, nur ein Drittel hatte sich freiwillig gemeldet. [186], Auf die Verhaftung folgten in einem Gefängnis regelhaft die Feststellung der Personalien, die Anfertigung von Fotos des Verhafteten für die Akten, die Abnahme von Fingerabdrücken, Duschen, Desinfektion, Körperhaarentfernung und Leibesvisitationen – Letztere häufig mehrfach und in entwürdigender Weise. 10:16 Uhr: Im Krieg gegen die Ukraine hat Russland nach Einschätzung eines Militärexperten aus der … Dabei waren gelegentlich Märsche von über 100 Kilometern zurückzulegen. Reporter Christoph Wanner hat ein russisches Straflager in Lipezk besucht, etwa 500 Kilometer südöstlich von Moskau. Aus einem ersten Stützpunkt der Expedition entstand nach und nach die Stadt Uchta. [335] Es offenbarte dem Leser den engen Zusammenhang von staatlichem Terror, Zwangsarbeit und Industrialisierung der UdSSR. Insofern gilt er heute als ein „Symbol für ebenso sinnlose wie tödliche Auswüchse sowjetischer Despotie“. Bis 1953 sollten rund eine Million Häftlinge die Workuta-Lager durchlaufen, ein Viertel von ihnen kam dabei ums Leben. Seit Anfang der 1990er Jahre finden an diesem Tag besondere Veranstaltungen an Gedenkorten der Repression statt.

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